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Das Geschichtskontor [brodelpott] hat im September 2005 im Café Sand eine Veranstaltungsreihe mit dem Titel "Flussgeschichten - Badestrand und Riesentanker" gestartet, die Erinnerungen an die früheren Badestrände an der Weser und ihr Verschwinden im Zuge permanenter Weservertiefungen mit konkreten Entwicklungen der „Stadt am Fluss“ vor Ort verbindet.
Die Veranstaltung ist ein unterhaltsamer Showabend über die Wandlungen des Bremer Alltagslebens am Fluss mit kurzen Filmsequenzen, Zeitzeugen, Experten und Schlagern der Zeit. Dieses Programm wird moderiert und präsentiert von Frauke Wilhelm, die damit eine Veranstaltungsform entwickelt hat, in der sich Geschichte, Erinnerungen und die Diskussion aktueller Fragestellungen zur Stadtentwicklung harmonisch ergänzen.
die Helgen der AG Weser oder anderer Werften.
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Diese beiden Filmsequenzen und live-Gäste führen an jedem Abend in die „Flussgeschichten“ ein:
1.) der Strand
Noch in der Nachkriegszeit zogen die Bremer mit ihrem Picknick-Köfferchen an die vielen Strandbäder an der Weser und hüllten sich zum Baden in die züchtigen Bedeckungen der Zeit. Man badete mit Sicht auf Frachtschiffe und Riesentanker, die vorbei zogen, und auf die Helgen der AG Weser oder anderer Werften. Aus den Erinnerungen und Fotos von vielen Zeitzeugen ist eine liebevoll arrangierte Bild-Ton-Collage entstanden, die unter anderem von gestrengen Bademeistern, wollenen Badeanzügen und einem Lieblingssport der Bremer Butjer erzählt. Die hingen sich nämlich an die von Schleppern gezogenen Bockschiffe, enterten sie und ließen sich so ein Stück striomaufwärts mitnehmen. Dann sprang man wieder in die Weser und ließ sich von der Strömung zurücktreiben.
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2. der Strom
Mit dem stetig wachsenden Tiefgang der Fracht- und später Containerschiffe verschärfte sich auch der Kampf der Stadt Bremen gegen die Versandung der Weser.
Seit über 130 Jahren saugen und baggern Spezialboote jährlich Unmengen von Sand und Schlick für die Fahrrinnen nach Bremerhaven und Bremen, befestigen die Ufer mit Schüttsteinen und erneuern die Schäden nach jeder neuen Sturmflut.
Schon in den 70er Jahren stand die Weser ‚im Ruf, der am stärksten regulierte Tidefluß der Welt‘ zu sein. Dieses Urteil fällte der damalige Chef der Bremer Wasser- und Schiffahrtsdirektion.
Diese Regulierung hat das Gesicht der Unterweser gründlich verändert. Wo einst im Sommer Hunderttausende an den Bremer Sandstränden und verhindern die Uferbefestigungen heute den Zugang. Zum Baden gingen die Bremer Familien längst in die modernen Freibäder.
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3. Je nach Veranstaltungsort schlagen die „Flussgeschichten“ den Bogen zu aktuellen Projekten und Entwicklungen der „Stadt am Fluss“:
Die Fähre
9.9.05 – Cafe Sand
Als erster Entdecker und Kämpfer für die „Stadt am Fluss“ machte der Verein ‚Hal över‘ von sich reden. Als ein Bremer nach dem anderen seinen eigenen Wagen kaufte und die Umwege über die Brücken weniger lästig wurden, schrieben sich die Leute von ‚Hal över‘ den Erhalt der Sielwall-Fähre auf die Fahnen.
Rund um das kleine Biotop am Fähranleger stiegen die ersten Bremer wieder in den Fluß und auch die klassische Fährhaus-Gastronomie erwachte mit WM-Übertragungen, Gauklerfesten und Kleinkunst wieder zum Leben. Nicht zufällig entstand die ‚Weserlust‘ am Deich neben dem Anleger.
Pusdorf am Fluss
5.9.06 - Grünanlage Woltmershausen
Am Vorabend des Stadtteilfestes Pusdorf präsentieren Brodelpott und Kulturhaus Pusdorf die "Flussgeschichten" zur Einweihung der neuen Wesertreppe.
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Maritime Meile und Gläserne Werft
28.9.06 - Strandlust Bremen
Was stellen die Vegesacker auf die Beine, um die Verbundenheit ihres Stadtteiles mit dem Fluss für alle Bürger und Besucher zu einer Gewinn bringenden Angelegenheit zu machen?
Lemwerder goes Tourismus?
30.9.06 - BEGU - Lemwerder
Auch zwischen Bremen und Bremerhaven gibt es viele Initiativen, die sich das Land am Wasser zurück erobern. In Lemwerder soll der Ritzenbütteler Sand mit dem “Touristischen Nutzungskonzept – Ritzenbüttler Sand“ wieder zum Naherholungsgebiet werden.
Überseestadt am Fluss
17. und 18.4.08 – MS Friedrich, Schlachte
Zwei prominente Pioniere der Überseestadt, Dr. Hübotter und Joachim Linnemann, Geschäftsführer der Firma Justus Grosse, beschreiben den Stand der Entwicklungen vor Ort zwischen Kultur- Dienstleistungs- und Büroviertel und nehmen Stelleung zum begehrten aber umstrittenen „Wohnen am Wasser“.
Einsatz der „Flussgeschichten“
…am Rande: etwa ein ¾ Jahr, nachdem der damalige Leiter der Wasser- und Schiffahrtsdirektion, Dietmar Meesenburg, im Filminterview der Flussgeschichten 2005 von der Möglichkeit sprach, dass man wegen der Verlagerung des großen Schiffsverkehrs nach Bremerhaven möglicherweise einige Steindeckwerke an der Weser wieder abbauen könnte, um dort wieder Flussbadeanstalten einzurichten – veröffentlichte der BUND eine Studie, mit genau diesem Ziel. Auch der Bausenator hat schon eine entsprechende Studie in Auftrag gegeben.
Gleichzeitig gibt es zur Zeit Planungen für eine erneute Weservertiefung, die Überseestadt wird die Stadt am Fluss möglicherweise noch Jahrzehnte beschäftigen, in Zeiten des Ringens um Freizeitmöglichkeiten für Bewohner und Gäste versuchen alle Stadtteile, den Zugang zum Fluss zu nutzen und zu verbessern – es scheint, dass die „Flussgeschichten“ noch an vielen Orten zum Einsatz kommen könnten, um aktuelle Bemühungen mit lebendiger Geschichte zu unterstützen.
eine Veranstaltung vom
Geschichtskontor Brodelpott
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