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Bremen – „Golden City“
Kann Kunst die Welt verändern? Die Welt nicht – aber eine Kneipe schon. 72 Stunden lang haben Musiker und Theaterleute das Waller Rotlichtviertel zwischen Leutweinstraße und Nordstraße aufgemischt. Wer an diesen Tagen, oder besser noch Nächten, im Krokodil war, konnte nicht mehr unterscheiden zwischen Original und Fälschung. Wer ist braver Kunstfreund und wer ist Freier? Welcher Freier begeistert sich plötzlich für die Musik (und die Musikerinnen) und welcher Freund der maritimen Sehnsuchtslieder hatte plötzlich mit ganz anderen Sehnsüchten zu kämpfen? Die erfahrenen Schönen an der Theke auf jeden Fall haben sich nicht über Umsatzeinbußen beschwert.
Dieses Durcheinander war sicher ein Teil der Faszination der tollen 4 Tage in der „Hafenbar wie es früher war“ am letzten Wochenende im Krokodil. Fasziniert haben vor allem auch die Musik und die mitreißende Show der beteiligten Künstlerinnen. Jeder in der gesteckt vollen Kneipe konnte spüren, wie sich die alten Gassenhauer aus den fünfziger Jahren plötzlich mit Leben voll gesogen haben. Der Raum war angefüllt mit Geschichten und Dönekens. Bremen als Hafenstadt mit Matrosen, Hafenarbeitern, Sackkarren, Huren und Bars, plietschen Frauen und geschäftstüchtigen Taxifahrern, war auf ein mal wieder lebendig.
Ramona Ariola (Frauke Wilhelm) machte den Tresen zum Talk-Sofa, auf dem ihr die Frauenbeauftragte Ulrike Hauffe ebenso Rede und Antwort stand, wie ein junger Mann aus einem SM Studio oder die Chefs von Bremens Hafenvertretung und Tourismuszentrale. Die Damen von Nitribitt haben ihre (großartige) Arbeit beschrieben und ein schmucker junger Mann von einer Bremer Festmacher Firma hinterließ bleibenden Eindruck. Zeitzeugen haben von der christlichen Seefahrt und dem Hafenleben erzählt, als in Bremen die Schiffe noch in Dreierreihen im Europahafen lagen und Monat für Monat an die 50 000 Seeleute durch den Stinkbüddelmannsgang an die „Küste“ in Walle strömten. Damals muss Bremen eine Golden City gewesen sein. Und mindestens im Krokodil waren sich die Gäste einig: Das kann doch nicht vorbei sein.
"Golden City - Broschüre
- hier downloaden!"
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